Der Tempelhofer Hafen mit seinem riesigen Speichergebäude und den Kränen wurde zwischen 1901 und 1908 gebaut und steht unter Denkmalschutz. Der Hafen trug einen wesentlichen Teil zum wirtschaftlichen Aufschwung Tempelhofs bei. Das Lagerhaus ist eines der ersten Stahlbetonbauten Deutschlands und 120 Meter lang.

Am 29. April 2009 eröffnete das gleichnamige Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen als 59. Einkaufszentrum Berlins. So wurden etwa 20.000 m² Verkaufsfläche an mehr als 70 Geschäfte vermietet, die zum Shoppen und Schlendern einladen.

Diese weiterführenden Informationen zur Geschichte des Hafenensembles findet der geneigte Hafenbesucher auf den Info-Tafeln vor Ort:

Das Speichergebäude
„1908 gehörte das Speichergebäude am Tempelhofer Hafen zu den modernsten Stahlbeton-Bauten seiner Zeit. Der Sockel ist aus vulkanischem Tuffstein, mit Bulbeisen verstärkt, ausgeführt. Das Dach mit seinen Giebeln strahlte im historisierten Fachwerkstil.
Mit seinen 12.000 qm Lagerflächen für Getreide, Mehl, Zucker, Tabak, Öle und Stückgut war es die Schnittstelle zwischen Schiffs- und Landverkehr. Elektrische Treide-Lokomotiven zogen die Finowmaß-Kräne über den Teltow Kanal in den Hafen. Pferdekutschen und die Rixdorf-Mittenwalder-Eisenbahn sorgten für die Verteilung nach Berlin und ins Umland. Tempelhof war bis 1920 noch ein Ort in Teltow. Für die damalige Zeit hoch moderne Verteilsysteme, wie Lastenaufzüge, Fördermaschinen für Schüttgut und Entladerutschen, sorgten im Inneren für einen reibungslosen Warenumschlag.
Kurz vor Kriegsende zerstörten deutsche SS-Truppen das Speichergebäude. Notdürftig wieder aufgebaut, erlebte das Gebäude seine Höchstzeit zur Berliner Blockade 1948/49, wo rund um die Uhr Medikamente, Lebensmittel und Brennstoffe umgeschlagen wurden. Bis 1990 diente es zum Schutz vor weiteren möglichen Blockaden als Speicher für Lebensmittelreserven.“

Die Kräne
„Die heute unter Denkmalschutz stehenden Industriedenkmäler wurden 1907,
als Stückgut-Portal-Kräne mit starrem Ausleger, gebaut. Sie hatten eine Hebekraft von
1,6 bis 6,0 Tonnen. Eingeweiht wurden sie mit dem Tempelhofer Hafen 1908
am Teltowkanal, der damals noch zum Landkreis Teltow gehörte. Unter dem Motto:
„Seiner Majestät zu Ehren und dem Markt zu nutzen“ wurde der Teltowkanal 2 Jahre
vorher eröffnet. 205.000 Tonnen wurden in diesem Eröffnungsjahr umgeschlagen. 40 Jahre später, nach dem 2. Weltkrieg waren es 1,7 Millionen Tonnen. Das war im dramatischen Jahr 1948/49, dem Jahr der Berliner Blockade. Der Tempelhofer Hafen mit seinen Kränen erfüllte in dieser Zeit eine wahrhaft historische Aufgabe für diese Stadt. 2011 hat der Tempelhofer Hafen, mit den nach 6 monatiger Bauzeit restaurierten Kränen ein Stück Geschichte zurück erhalten.“
(Quelle: Infotafel Tempelhofer Hafen / ProPlanum)

Am Tempelhofer Hafen